Kalender Reform
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Ein Neuer Weltkalender Wenn sich der Weltkalender auf die Länge eines tropischen Sonnenjahres beziehen soll, erscheint es sinnvoll, den Jahresbeginn und das Jahresende in Übereinstimmung mit einem exakt definierbaren Sonnenstand zu bringen. Ein solcher exakt definierbarer Sonnenstand ist z.B. der Zeitpunkt der Tagundnachtgleiche. Die Tagundnachtgleiche bezeichnet den Tag, an dem die Sonne während ihrer scheinbaren jährlichen Bewegung entlang der Ekliptik den Himmelsäquator überschreitet. Es ist der Tag, an dem die Sonne senkrecht über dem Äquator steht. Auf Erden gibt es pro Jahr zwei solche Tage: eine nördliche Tagundnachtgleiche Ende März (wenn die Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn den Äquator von Norden in Richtung Süden überschreitet), und eine südliche Tagundnachtgleiche Ende September (wenn die Sonne auf ihrer scheinbaren Bahn den Äquator in umgekehrter Richtung, also von Süden in Richtung Norden, überschreitet). Die nördliche Tagundnachtgleiche ist identisch mit dem astrologischen Frühlingsbeginn in der nördlichen Hemisphäre (Frühlings-Tagundnachtgleiche); die südliche Tagundnachtgleiche ist identisch mit dem astrologischen Herbstbeginn (Herbst-Tagundnachtgleiche). Viele Kalender wurden im Laufe der Geschichte in Übereinstimmung mit der Frühlings-Tagundnachtgleiche gebracht. Mit dem Frühling beginnt traditionell auch der Reigen der vier Jahreszeiten. Für viele Naturvölker ist die Frühlings-Tagundnachtgleiche eines der zentralen Feste des Jahres. Aus dem (heidnischen) Frühlingsfest am ersten Vollmondtag nach der Frühlings-Tagundnachtgleiche entwickelte sich später das (christliche) Osterfest. Es erscheint sinnvoll, das Jahr in einem neuen Weltkalender an jenem Tag zu beginnen, da die Frühlings-Tagundnachtgleiche stattfindet. Um die Jahrtausendwende (nach christlicher Zeitrechnung) fällt die Frühlings-Tagundnachtgleiche auf folgende Tage und Zeiten:
Die international für den Weltkalender gültige Festlegung der Frühlings-Tagundnachtgleiche nach UTC dürfte unbestritten sein, indem UTC (hervorgegangen aus der Greenwich Mean Time) bereits heute als Referenzzeit für alle Zeitangaben weltweit dient. Ebenfalls sinnvoll ergibt sich ein Tagesbeginn um Mitternacht. Der genaue Zeitpunkt der Frühlings-Tagundnachtgleiche regelt automatisch die Frage der sogenannten "Schalt-Tage", denn die Anzahl der Tage pro Jahr wird durch die exakt messbare Dauer von einer Frühlings-Tagundnachtgleiche zur nächsten definiert. Im obigen Beispiel etwa dauert das Jahr (beginnend am Tag der Frühlings-Tagundnachtgleiche, und endend am Tag vor der nächsten Frühlings-Tagundnachtgleiche) folgende Anzahl Tage:
So entscheidet die Sonne, und nicht der Mensch, welches Jahr wie viele Tage hat. Ausgehend von der Maximalzahl von 366 Tagen, rechnet sich ein typisches Jahr zu zwei Jahreshälften zu je 183 Tagen. Bei den vier Jahreszeiten jedoch beginnt das Problem der Division einer ungeraden Zahl durch zwei - hier muss ein Resttag der einen oder der anderen Saison hinzugerechnet werden. Es ergibt sich somit folgende Saisonaufteilung (Bezeichnung der Saisons auf der nördlichen Hemisphäre):
Wie man diese Saisonzeiten weiter aufteilt, in wie viele Monate zu wie vielen Tagen, ist offen. Auf der Basis der jetzt gängigen Kalender, die fast durchwegs 12 Monate verwenden, könnte der neue Weltkalender in etwa so dargestellt werden:
Das heisst, das Jahr wird aufgeteilt in 12 Monate zu alternierend 30 resp. 31 Tagen, wobei der allerletzte Tag des Jahres als "Schalttag" nur durchschnittlich alle vier Jahre auftritt. Die weitere Aufteilung der Monate in noch kürzere Zeiteinheiten könnte (wie oben dargestellt) nach dem Dezimalsystem erfolgen, indem man drei Wochen-Einheiten zu je 10 Tagen Länge festlegt, mit einem extra Ferientag jeden zweiten Monat. Im Alten Ägypten und in China kannte man eine solche Zeitrechnung, mit Monaten zu drei Wochen, und die Woche zu 10 Tagen. Alternativ könnte man sich pro Monat auch sechs Wochen-Einheiten zu je 5 Tagen Länge vorstellen, wovon die ersten vier als Arbeitstage (hier rot dargestellt), und der fünfte als Ruhetag (hier grün dargestellt) gelten würden. Statt durchschnittlich 4 Ruhetage pro Monat wie im Gregorianischen Kalender, ergäbe dies im Neuen Weltkalender jeweils 6 Ruhetage pro Monat - mit einem zusätzlichen siebten Ruhetag - einem Friedenstag - jeden zweiten Monat (hier blau dargestellt). Offen bleibt die Namensgebung für die 12 Monate, für die dreimal 10 Wochentage (respektive sechs mal 5 Wochentage), und für die 6 extra Ruhetage am Ende jeden zweiten Monats. Dafür könnte es einen wunderschönen internationalen Wettbewerb geben, welcher Namensgebungen aus der ganzen Welt vorschlägt unter Berücksichtigung einer fairen regionalen Vertretung aller Völker und Ethnien. Und offen ist die Frage: Wann soll der Weltkalender beginnen? Wo liegt sein Nullpunkt?
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